Die 1.–3. Klasse von Peter Fuchs traf am 23. Mai wach und aufgewärmt beim Treffpunkt in der Nähe der Chöpfi ein, sie war an diesem Morgen schon vom Schulhaus Wyden auf den Wolfensberg hinauf gewandert.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es zuerst der Nase nach: auf dem Weg zum Waldplatz hatte jedes Kind die Aufgabe, seinen ganz persönlichen Waldduft in einem Becher ‹einzufangen›. Was riecht hier eigentlich nach Wald? Als wir später im Kreis an den verschiedenen ‹Waldcocktails› schnupperten, roch jede Mischung ein bisschen anders, aber Holz, Blätter, Moos und Tannennadeln waren oft vertreten, und die im Mai blühenden Waldmeister und Storchenschnäbel verliehen unseren Waldparfums eine besonders würzige Note.
Nach diesem sinnlichen Anfang trainierten wir als nächstes das Gedächtnis und den Spürsinn. Auch beim Waldmemory kamen wir dem Tagesthema «Waldboden und Bodenlebewesen» wieder ganz praktisch nahe. Zehn Naturmaterialien lagen unter einem Tuch versteckt und wurden kurz auf- und gleich wieder zugedeckt. Nun hiess es, diese Dinge – gleiche oder ähnliche – im Wald wiederzufinden. Das Buchenblatt, Moos und ein Tannzapfen waren recht einfach, aber für eine Feder brauchte es ein bisschen Glück – und was war jetzt schon wieder das grüne Ding, da fehlt mir doch noch eines? Vor der Pause besprachen wir noch, was so alles auf dem Waldboden zu finden ist.
Nach dem Znüni machten sich die Kinder auf die Pirsch nach kleinen Tieren und Bodenlebewesen. Zu zweit oder in kleinen Gruppen schnappten sie sich Becherlupen und Pinsel und waren für eine Stunde frei im Wald unterwegs. Wir achteten darauf, keine Lebewesen zu verletzen und haben alle Tiere bald wieder frei gelassen. Für jeden Fang konnte beim Waldposten ein Stempel abgeholt werden. Ziel war es nämlich, nicht besonders viele vom gleichen Tier zu finden, sondern möglichst verschiedene Arten. So hatten wir bald einen faszinierenden Zoo beisammen mit Spinnen, Schnecken, Käfern, Asseln, Ameisen, Tausendfüsslern und so weiter. Ein paar Buben hatten spektakuläres Jagdglück: sie fanden eine Gelbbauchunke. Sie haben sie aber so rasch wieder zurück in den Tümpel gesetzt, dass wir ganz vergessen haben, nachzuschauen, ob sie wirklich herzförmige Pupillen hat. Nächstes Mal unbedingt daran denken…
Nach Abschluss der Jagd und als die meisten Stempelkarten ordentlich gefüllt waren, blieb gerade noch Zeit für ein Fangis, bei dem auch die Begleitpersonen mithalfen. Um halb zwölf war es dann Zeit, Feuerholz zu sammeln und gemeinsam das Feuer anzuzünden.
Nach dem Bräteln und dem Verzehr des selber mitgebrachten Zmittags war eine halbe Stunde Zeit für freies Spiel. Das Wetter war sonnig und sehr warm, im Schatten unter den Baumkronen blieb die Temperatur überaus angenehm und unser Waldtag war begleitet vom sommerlichen Licht- und Schattenspiel unter dem Blätterdach.
Der Nachmittag begann mit einer Eichhörnchen-Stafette: zwei Gruppen traten gegeneinander an und sammelten in kurzer Zeit so viele Tannenzapfen wie möglich.
Darauf folgte eine ruhige Aufgabe im Zweierteam: Ein erstes Kind suchte sich einen Waldgegenstand und behielt für sich, was es ist. Dann setzten sich zwei Rücken an Rücken und das andere Kind zeichnete auf einer Postkarte, was ihm das erste mit Worten beschrieb, dann wurden die Rollen getauscht. Die Zeichnungen hat Herr Fuchs mitgenommen, um sie später in der Klasse nochmal anzuschauen und zu besprechen.
Schon war es Zeit, den Rucksack zu packen, den Waldplatz aufzuräumen und loszulaufen. Auf dem Heimweg sollte noch genügend Zeit sein für’s Herumturnen auf der Chöpfi – der krönende Abschluss eines zufriedenen Tages mit einer motivierten und sympathischen Klasse (und ebensolchen Begleitpersonen). Auf dem Weg zurück nach Wülflingen ging es dann zum Glück fast nur noch bergab.